Skip to content
Behandlung und Therapie

Medikamente und Insulin

Die Einnahme von Medikamenten kann trotz ausreichend Bewegung und gesunder Ernährung notwendig werden.

Zur Unterstützung der Blutzuckersenkung stehen verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung (Tabletten, Injektionen). Mit zunehmender Erkrankungsdauer sind häufig Kombinationstherapien für eine gute Stoffwechseleinstellung erforderlich. Die Auswahl erfolgt nach Ihren individuellen Bedürfnissen durch Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt.

Insulin

Wie wirkt es auf unseren Körper?

  • 1 von 6

    Wirkung an der Zelle

    Metformin hemmt die körpereigene Zuckerproduktion und verbessert die Insulinwirkung (z. B. Diabetex®, Diabetormin®, Glucophage®, Meglucon®, Metformin®).
    Glitazone verbessern die Insulinwirkung (z. B. Actos®, Diabetalan®, Pioglitazon®).

  • 2 von 6

    Wirkung im Darm

    DPP-4-Hemmer wirken auf Darmhormone, die die Produktion und die Wirkung von Insulin positiv beeinflussen (z. B. Galvus®, Januvia®, Onglyza®, Trajenta®, Vipidia®).

  • 3 von 6

    Wirkung an der Bauchspeicheldrüse

    Sulfonylharnstoffe regen die Insulinproduktion generell an (z. B. Amaryl®, Diamicron®, Gliclada®, Gliclazid®, Glimerpirid®, Glurenorm®).
    Glinide regen die Insulinwirkung gezielt zu den Mahlzeiten an (z. B. Repaglinid®).

  • 4 von 6

    Wirkung über die Niere

    SGLT2-Hemmer fördern die Ausscheidung von Glucose über den Harn (z. B. Forxiga®, Invokana®, Jardiance®, Steglatro®).


    Es gibt auch Tabletten, die verschiedene Wirkstoffe miteinander kombinieren. Dadurch können Medikamente reduziert werden.

  • 5 von 6

    Blutzuckersenkende Medikamente, die gespritzt werden (GLP-1-Analoga)

    GLP-1 (Abkürzung für Glucagon-like Peptide-1) ist ein Hormon, das im Darm produziert wird. GLP-1-Analoga sind Wirkstoffe, die diesem ähnlich sind und abhängig von der Höhe der Blutzuckerwerte die Freisetzung von körpereigenem Insulin fördern. Außerdem führen sie zu einer verlangsamten Magenentleerung und damit zu einem schnelleren Sättigungsgefühl. Sie werden 1- bis 2-mal täglich (z. B. Victoza®, Byetta®, Lyxumia®) bzw. 1-mal wöchentlich (Trulicity®, Bydureon®, Ozempic®) unter die Haut gespritzt.

Insulinmangel

Blutzuckerwert unter Kontrolle halten

Insulin ist ein wichtiges Stoffwechselhormon unseres Körpers. Es schleust Zucker aus dem Blut in die Zellen.

 

Bei Diabetes liegt ein Insulinmangel und/oder eine Störung der Insulinwirkung vor.

Das bedeutet, Zucker gelangt nicht oder nur unzureichend in die Zellen und der Blutzuckerspiegel der Betroffenen ist erhöht. Bei einem Insulinmangel muss Insulin gespritzt werden, um die Blutzuckerwerte im Normbereich zu halten.

Die verschiedenen Insuline unterscheiden sich durch Wirkeintritt, Wirkungsdauer und Wirkungskurven und können individuell an die Therapie angepasst werden.

Überblick: Insulinarten, Wirkungseintritt & Wirkungsdauer

Insulinarten Wirkungseintritt Wirkungsdauer
Kurzzeit-Insulinanalogon nach ca. 15 Minuten ca. 2 Stunden
Normalinsulin (Altinsulin) nach ca. 30 Minuten ca. 4 Stunden
Mischinsulin (Kombination mit Analogon) nach ca. 15 Minuten 12 – 14 Stunden
Mischinsulin (Kombination mit Normalinsulin) nach ca. 30 Minuten 10 – 12 Stunden
Verzögerungsinsulin (NPH) nach ca. 1 Stunde 12 – 14 Stunden
Langzeit-Insulinanalogon nach ca. 1 Stunde bis zu 24 Stunden
Ultralangzeit-Insulinanalogon volle Wirkung nach 3 Tagen bis zu 42 Stunden

 

Gut zu wissen!

Lagerung, Spritztechnik und der Umgang mit Insulin

  • 1 von 10

    Wie muss man Insulin lagern?

    • Insulin soll in der Verpackung im Kühlschrank (4–8 °C) gelagert werden.
    • Am besten eignet sich hierfür das Gemüsefach.
    • Das Insulin, das gerade verwendet wird, kann ungekühlt (bei Zimmertemperatur) und lichtgeschützt (z. B. im geschlossenen Pen) aufbewahrt werden.
    • Unbedingt das Ablaufdatum beachten!
  • 2 von 10

    Wohin spritze ich mir Insulin?

    Generell soll Insulin in das Unterhautfettgewebe gespritzt werden. Man formt dazu eine dicke Hautfalte.

    In die Vene wird Insulin nur von Ärztinnen und Ärzten im Notfall verabreicht, z. B. in Form von Infusionen!

  • 3 von 10

    Unbedingt vermeiden

    • starke Erhitzung
    • Sonneneinstrahlung
    • Gefrieren des Insulins
  • 5 von 10

    Mögliche Körperstellen zum Spritzen von Insulin

    • Bauch: Hier wirkt Insulin am schnellsten.
    • Oberschenkel: Insulininjektionen wirken hier am langsamsten und sind daher für Basisinsulin am geeignetsten.
    • Oberarm: Die Aufnahme erfolgt mittelschnell. Von der Selbstinjektion am Oberarm wird abgeraten. Es kommt vermehrt zu ungewolltem intramuskulären Injizieren. Durch die geringe Fläche entstehen leicht Gewebsveränderungen.
  • 6 von 10

    Spritzen Sie niemals in …

    • … Narben, Muttermale oder Gewebsverhärtungen
    • … die Nähe von Krampfadern
    • … Blutergüsse oder Schwellungen
  • 7 von 10

    Hygiene schützt vor Infektionen

    Achten Sie auf saubere Hände. Da das Desinfizieren der Einstichstellen zum Austrocknen der Haut und Brennen beim Einstich führen kann, ist regelmäßige Körperhygiene ganz entscheidend!

    So lassen sich Infektionen oder Irritationen der Haut sehr gut vermeiden!

  • 8 von 10

    Wichtig

    • Bei jeder Injektion die Spritzstelle wechseln!
    • Pflegen und beobachten Sie die Einstichstellen!
    • Wenn Sie eine neue Insulinpatrone benötigen, nehmen Sie diese am besten ein paar Stunden oder schon einen Tag vorher aus dem Kühlschrank, denn kaltes Insulin kann beim Spritzen Schmerzen verursachen.
  • 9 von 10

    Warum ist das wichtig?

    Mit diesen Maßnahmen können Veränderungen von Haut und Fettgewebe, Verhärtungen oder Dellen vermieden und das Insulin optimal vom Körper aufgenommen werden.